Kurzinhalt: | Ziel der Studie war die Rekonstruktion der Perspektive von Kindern im Kontext der aktuellen Ganztagsschulentwicklung. Sie erforscht die lokale Alltagspraxis am Beispiel einer Grundschule mit ethnographischen Methoden und integriert eine diskursanalytische Auseinandersetzung mit der Ganztagsschuldebatte. Dabei zeigt sich, dass die von der Schulreform am stärksten betroffene und angeblich im Zentrum stehende Gruppe bisher relativ wenig Beachtung in Forschung in wie Bildungspolitik findet. Ausgehend von den Prämissen der neuen Kindheitsforschung legitimiert sich die Studie somit in zweifacher Hinsicht: (1) Konzentration auf Forschungsdesiderat und (2) Kindern als gesellschaftlicher Gruppe "eine Stimme geben".
Neben teilnehmender Beobachtung, audiovisuellem Mitschnitt und Interviews stützt sich die Untersuchung zudem auf ein Projekt, bei dem die Kinder aktiv in den Forschungsprozess einbezogen wurden. Im Rahmen des BMBF-Ideenwettbewerbs ,,Zeit für mehr - so stellen wir uns unsere Schule vor!" erforschte eine Gruppe von Viertklässlern den veränderten Schulalltag per Video, die wiederum von unserer Seite dabei begleitet und beobachtet wurde. Das Endprodukt "Ein ganzer Tag in der Schule" gewann einen der ersten Preise im Wert von 1000 EUR. Mit diesem Geld schaffte die Schule eine Videokamera an und bot im darauffolgenden Schuljahr eine Video-AG an. Der Film wird auch im Rahmen der Lehrerfortbildung eingesetzt. Die Auswertung der Studie erfolgte vor dem Hintergrund kulturtheoretischer Überlegungen. [kürzen] |