Kurzinhalt: | Die Bemühungen um eine Neustrukturierung des Schulanfangs in vielen Bundesländern und die damit einhergehende bildungspolitische Favorisierung jahrgangsgemischter Klassen hat die Schulen vor große Herausforderungen gestellt. Auch wenn sich in vielen Kollegien schon seit längerer Zeit die Überzeugung durchgesetzt hat, auf eine jahrgangsgemischte Praxis in den Anfangsjahren der Grundschule nicht mehr verzichten zu wollen, so herrscht doch insbesondere beim Fach Mathematik große Unsicherheit, wie eine solche Konzeption sinnvoll umgesetzt werden kann.
In der qualitativ angelegten Untersuchung mit explorativem, hypothesengenerierenden Charakter soll die Mikroebene jahrgangsgemischten Mathematikunterrichts in den Blick genommen werden. Dem in der Literatur beschriebenen Forschungsdesiderat folgend, werden aus der Beobachtung im Forschungsfeld jahrgangsgemischten Anfangsunterrichts Kategorien entwickelt, die das gemeinsame Lernen von jüngerem und älterem Kind in der Auseinandersetzung mit "substanziellen Aufgabenformaten" prägen.
Mit Hilfe videobasierter Forschung rücken dabei Lerndialoge, in denen jeweils ein Erst- und ein Zweitklässler zusammen lernen, in den Fokus der Analyse. Für Lernsettings dieser Art wurden Lernumgebungen konzipiert, die durch eine Verzahnung der Leitideen ,,Zahl" und ,,Muster und Strukturen" charakterisiert werden können. Das Forschungsinteresse zielt darauf, die besonderen Chancen im Voneinander-und-Miteinander-Lernen des jüngeren und älteren Schülers offen zu legen.
Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt möchten wir einen Beitrag leisten zur erwerbsprozessualen Forschung im Bereich des Lernens mathematischer Inhalte in der Jahrgangsmischung.
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