Kooperationsnetzwerke bei Familien mit einem Kind mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)
Projekt - Fakultät 3 - Sonderpädagogik - Institut für sonderpäd. Förderschwerpunkte
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom gilt mit einer über verschiedene - auch internationale - epidemiologische Studien hinweg geschätzten Prävalenz von 5 % als eine der am häufigsten verbreiteten psychiatrischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (Huss 2004). Die Versorgungssituation von Familien und deren betroffenen Kindern ist sehr unterschiedlich. Einige Kinder durchlaufen eine umfassende Diagnostik, erhalten dann entsprechend ihrer Bedürfnisse Hilfen und Unterstützung. Andere hingegen erhalten quasi eine ,Diagnose auf den ersten Blick" und fallen entweder durch das Netz der Hilfen oder die Angebote erreichen diese Kinder nur unzureichend, was bisweilen eine reglerechte ,,Odyssee" bezogen auf die Suche nach einer fachlich adäquaten Diagnostik und Behandlung nach sich zieht.
Die betreffenden Kinder fallen oft erst in den ersten Jahren der Grundschulzeit auf - der Umgang wird unterschiedlich gehandhabt, teilweise erfolgt gar eine Überweisung an andere (Sonder-) Schulformen. So kann insgesamt konstatiert werden, dass hier noch keineswegs einheitliche Strukturen und Prozesse vorzufinden sind, die den betroffenen Kindern, der Klasse und den Lehrern/innen gerecht werden würden.
Eine genaue Übersicht bzw. systematische Bestandsaufnahme über beteiligte Professionen und Institutionen bei AD(H)S und den damit zusammenhängenden Kooperationsstrukturen und -systemen liegt bislang nicht vor. Ebenso ist offen, inwieweit die momentane Versorgungssituation den Bedürfnissen der Kinder und den ihrer Familien entspricht.
Im Rahmen der Studie wurden quantitative Daten über die Versorgungssituation und Zusammenarbeit verschiedener Professionen in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfahlen mit ihren gelingenden und verbesserungswürdigen Abläufen gewonnen. Eine qualitative Untersuchung liefert darüber hinaus detaillierte Informationen zu Kooperationsprozessen, deren Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit der Familien und zeigt Brüche in der Versorgung und Begleitung der Familien auf. Eine zentrale Frage ist, an welchen Stellen die Zusammenarbeit gelingt oder verbessert werden muss.

Aus dem Projekt sind mittlerweile weitere studentische Projekte entstanden. Anna Schlüter untersuchte im Rahmen ihres Masterstudiums Netzwerke von Kindern mit ADHS. Frau Valiantsina Bosaya interviewte Lehrkräfte verschiedener Schularten zu ihren Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen mit ADHS. Hier stehen vor allem Aspekte der Professionalisierung im Vordergrund.
[kürzen]
Qualifikationsarbeiten im Projekt:Promotion von Ramona Thümmler
Projektdauer:01.01.2008 bis 30.09.2013
Projektbeteiligte:
  • Prof. Dr. Christoph Käppler
    (Leitung)

    Dipl.-Päd. Thümmler, Ramona (Leitung) [Profil]


  • In Zusammenarbeit mit:Fakultät für Rehabilitationswissenschaften der Universität Dortmund
    Verweis auf Webseiten:
    Projekthomepage