Evaluation Kenia
Projekt - Fakultät 2 - Kultur- und Naturwissenschaften - Institut für Kunst, Musik und Sport
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Im Rahmen des Projektes ,,Studieren in Kenia" des Faches Sport (30. 8 bis 1. 10) sollen die pädagogischen Maßnahmen auf der Grundlage qualitativer Verfahren evaluiert werden. Es soll geprüft werden, ob die mit diesen Maßnahmen verbundenen Studieninhalten genau so gut erreicht werden wie mit vergleichbaren Maßnahmen an der Hochschule.

Die Grundlage der Evaluation besteht aus einem viertägigem Blockseminar vor Ort, einem Blockpraktikum und einer Mt.Kenya-Besteigung.
Weiterhin soll geprüft werden, ob die Erwartungen der Studierenden bezüglich Ausbildungseffekte und Persönlichkeitsentwicklung erfüllt werden.

,,Kenia 2010": Forschungsbericht - Kurzfassung

(Langfassung siehe http://www.ph-ludwigsburg.de/fileadmin/subsites/2d-sprt-t-01/user_files/Auslandsaufenthalte/Kenia/2010/Forschungsbericht_Kenia_2010.pdf


2010 haben 19 Studierende der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg an der siebenwöchigen ,,Kenia-Tour" teilgenommen, die aus einem vorbereitenden Seminar vor Ort, einem vierwöchigen Blockpraktikum, einer Mt. Kenya-Besteigung (5000m), einer Safari und einem Küstenaufenthalt bestand. Studienschwerpunkt bildete das Seminar, das Praktikum und die Bergtour. 2010 sollte erstmals untersucht werden, welchen Beitrag das Kenia-Projekt zur Entwicklung des professionellen Selbst und von professionell-pädagogischem Handeln von Studierenden leistet.

Im Mittelpunkt stand der Begriff des ,,Professionellen Selbst" (Bauer, Kopka & Brindt (1999), wobei folgenden Fragen richtungsweisend waren:

1. Welche Erwartungen haben die Studierenden an einen solchen Aufenthalt?
Welche haben sich erfüllt, welche nicht?

2. Unter welchen Perspektiven nehmen die Studierenden einen solchen Aufenthalt war Ausbildung, Urlaub, Abenteuer)?

3. Unter welcher Perspektive erkennen die Studierenden den Nutzen eines solchen Aufenthaltes?

4. Sind solche Maßnahmen vergleichbar mit entsprechenden Maßnahmen in Ludwigsburg?

5. Ist es ihnen gelungen, eine Balance zwischen (körperlicher und psychischer) Beanspruchung und persönlicher Leistungsfähigkeit herzustellen?

6. Ist es den Studierenden - auf der Grundlage ihres Ausbildungsstandes und ihrer persönlichen Entwicklung - überhaupt zumutbar (bzw. sinnvoll), unter den schwierigen Bedingungen zu unterrichten?

Als Methode wurde die ,,Grounded Theory"(Breuer 2009) gewählt. So wurde eine Befragung vor den Vorbereitungen durchgeführt und eine unmittelbar nach dem Aufenthalt. Weiterhin konnten Protokolle von Beobachtungen bzw. der Gruppengespräche ausgewertet werden.

Es konnte festgestellt werden, dass die Studierenden einen großen Zuwachs in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, wie z.B. Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Improvisationsfähigkeit, aber auch Kooperationsfähigkeit, verzeichnen konnten. Typische ,,schulpädagogisch-technokratische" Fähigkeiten", wie Umsetzten von Lehrplänen, wurden dagegen weniger ausgebildet. Das lag daran, dass die schulische Situation in Kenia nur bedingt mit der in Baden-Württemberg vergleichbar ist. Auch kann ein Praktikum unter derart schwierigen Bedingungen den Studierenden zugemutet werden. Als vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, dass die meiste Zeit ein Hochschullehrer anwesend war. Dennoch kamen die meisten an ihre physischen Grenzen während der Bergtour und insgesamt während des Aufenthaltes an ihre psychischen Grenzen. Des Weiteren hat die Studie bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, jedoch die Vorbereitungen in Ludwigsburg intensiviert werden können. Auch konnten wir bezüglich Entwicklungszusammenarbeit mit den Schulen (bzw. mit dem Vizepräsidenten des Landes Kenia) aufschlussreiche Erkenntnisse gewinnen.

Bauer, K.-O., Kopka, A. & Brindt, S. (1999). Pädagogische
Professionalität und Lehrerarbeit. Weinheim: Juventa.
Breuer, F., Dieres, B. & Lettau, A. (2009). Reflexive Grounded Theory:
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Qualifikationsarbeiten im Projekt:Wissenschaftliche Hausarbeiten:

Gölles, M. (in V. 2011). Erfahrungen von Lehramtsstudenten bei der
Besteigung des Mt. Kenya Bewusst- seinszuwachs mit Bezug auf
unterrichtliches Handeln.
Groh, C. (in V. 2011). Kenntnisse kenianischer Grundschüler zu Malaria und
Malariaprophylaxe sowie Konsequenzen für den Unterricht in der
Grundschule.
Haas, E. (in V. 2011). Zur Bedeutsamkeit des Spielens für kenianische
Grundschulkinder aus der Sicht kenianischer Lehrer und Lehrerinnen.
Huber, A. (in V.2011). Bedeutung von Sportunterricht in Kenia unter
didaktische Perspektive in der Sekundarstufe 1.

Diplomarbeit:

Walz, S. (in V. 2011). Der Beitrag des Kenia-Projektes zur Entwicklung
eines professionellen Selbst und von professionell-pädagogischem
Handeln für Studierende an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
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Projektdauer:01.01.2010 bis 31.12.2010
Projektbeteiligte:
  • Dr. Hans-Jürgen Wagner (Leitung)


    Simon Walz

  • Verweis auf Webseiten:
    Projekthomepage