Mediensozialisation und Medienerziehung in Familien in belasteten Lebenslagen. Intergenerativ-produktive Medienpraxis als Grundlage für doingfamiliy und familiale Medienbildung.
Projekt - Fakultät 1 - Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften - Institut für Erziehungswissenschaft
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Begreift man Medienhandeln als soziales Handeln (vgl. Niesyto 2009, S. 10), so findet die Auseinandersetzung mit Medien stets in sozialen Kontexten statt. Während im Jugendalter insbesondere Peers und die Medien selbst zur Mediensozialisation beitragen, nehmen Eltern in der Kindheit eine prägende Rolle ein (vgl. Süss 2004, S. 286f). Obgleich dieses Verständnis der ,,Familie als erster Ort der Medienerfahrung" (Barthelmes/ Sander 1997, S. 114) unbestritten ist und die Rolle der elterlichen Medienbiografien in Anlehnung an Bourdieu als ,,kulturelles Erbe" betont wird (vgl. Sander 2001, S. 246ff), rückt die Familie in ihrer Funktion als primäre Erziehungsinstanz erst seit wenigen Jahren wieder stärker in den Fokus der Mediensozialisations- und Medienbildungsforschung. Dennoch existieren nach wie vor große Desiderate, insbesondere bezüglich milieuspezifischer Besonderheiten der familialen Medienpraxis (vgl. bspw. Paus-Hasebrink/ Bichler 2010 S. 127). Dabei gilt es jedoch, benachteiligende und belastende Lebensumstände nicht nur defizit- sondern ressourcenorientiert zu reflektieren. Die ,,Wiederentdeckung der Lernpotenziale des Bildungsorts Familie" (Sander/ Lange 2006, S. 9) und eine damit einhergehende Betonung der Chancen von intergenerativen Lernprozessen haben in den letzten Jahren, auch im Rahmen der Medienpädagogik, zu einer vertieften Auseinandersetzung mit intergenerativer Medienbildung geführt (vgl. Schäffer 2010, S. 18ff). Bislang im Fokus stand hierbei der gemeinsame Bildungsprozess der ,,älteren" sowie der ,,jüngeren" Generation. Familiale Medienbildung als Prozess produktiver Auseinandersetzung mit Medien vonseiten der Eltern- und Kindergeneration wurde bislang kaum untersucht.
Die Studie analysiert Bedingungen und Formen der Mediensozialisation und Medienerziehung in Familien in belasteten Lebenslagen. Methodologisch lehnt sie sich an die Grounded Theory Methodology an und integriert Gruppen- und Einzelgespräche sowie visuelle Forschungsmethoden.
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Qualifikationsarbeiten im Projekt:Promotionsprojekt von Katrin Schlör (geb. Berger), Dipl.-Wirt.-Ing.(FH)

Projektdauer:27.04.2010 bis 31.12.2013
Projektbeteiligte:
  • Prof. Dr. Horst Niesyto, Abt. Medienpädagogik (Leitung)



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