More than Music - die Jugendkultur Hardcore zwischen symbolischem und realem Widerstand. Eine theoretische und empirische musiksoziologische Untersuchung | Projekt - Fakultät 1 - Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften - Institut für Psychologie | | Status: | abgeschlossen | | Kurzinhalt: | Mit Hardcore wird im Rahmen des Projekts More than Music eine Jugendkultur theoretisch wie empirisch analysiert, in deren ZenÂtrum die alÂternative Kulturproduktion nach dem do-it-yourself-Prinzip (DIY) steht. Bei DIY geht es darum, Kultur bzw. kulturelle Objekte mögÂlichst unÂabÂhängig von kommerÂziellen Strukturen zu schaffen und sich somit als wiÂderÂspenstige Alternative zum Mainstream resp. zur KulturinÂdustrie zu poÂsiÂtioÂnieren und zu organisieren. Es erfolgt eine theoretische AuseinanderÂsetÂzung über die Ähnlichkeiten zwischen der KulturprodukÂtion nach dem DIY-PrinÂzip mit der ihr innewohnenden Funktions- und Distinktionslogik und den AusÂführungen Bourdieus zum hochkulturellen KunstbeÂtrieb. Die DIY-Praxis wird am Beispiel von Produktion, Verlag und Distribution von TonträÂgern und Fanzines sowie der Konzert- und Festivalorganisation erläutert. Es wird die These verfolgt, dass das DIY-Prinzip in der Hardcore-Szene als zenÂtraÂler Gradmesser zur Bestimmung von Authentizität herangezogen wird: AuÂthenÂtisch ist - insbesondere aus Sicht des ,,harten Kerns" - wer sich in und für die Szene nach dem DIY-Prinzip engagiert und nicht, wer ,,nur" nach HardÂcore klingt oder aussieht.
Es wird gezeigt, dass die für DIY notwendigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und WisÂsensformen außerhalb legitimer Bildungsinstitutionen erworben werÂden. NeÂben der kulturellen Praxis steht die Beschreibung des hochdiffeÂrenzierÂten Hardcore-Publikums im Zentrum der Arbeit. Es wird hinsichtÂlich sozioÂdeÂmografischer Merkmale sowie der soziokulturellen SelbstpoÂsitionierung im jugendkulturellen Raum analysiert. Zudem wird das äsÂthetische UrteilsÂverÂhalten von Hörern einer Randgruppenmusik unterÂsucht. Dem Projekt liegt ein Mehrmethodenansatz zugrunde. Neben leitÂfadenorientierten ExÂperÂteninterviews erfolgte zwischen Juni und Oktober 2004 eine FrageboÂgenÂbefragung von 410 Konzertbesuchern auf ClubÂkonzerten und Festivals in Belgien, Deutschland, Luxemburg, Spanien und Tschechien. [kürzen] | | Qualifikationsarbeiten im Projekt: | Promotionsprojekt | | Projektdauer: | 01.03.2004 bis 28.02.2007 | | Projektbeteiligte: | Prof. Dr. Renate Müller (Leitung)
Marc Calmbach, Dipl.-Wirt.-Ing. (FH), Doktorand der Fakultät I der PH Ludwigsburg
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