Kurzinhalt: | Die Wohnungsausstattung und die Nutzung des Wohnraumes sind Bestandteil der Alltagskultur und ästhetischen Erfahrung von türkischen Schülerinnen und Schülern, die auch Einfluss auf deren Bildungsbeteiligung haben. Das kulturwissenschaftliche Forschungsprojekt untersucht deshalb die Wohnkultur in ausgewählten Familien mit türkischem Migrationshintergrund. Im Mittelpunkt stehen Fragen des Ding-Gebrauchs und der Ästhetik, in denen sich die Lebensgewohnheiten, Sitten, Normen und Bräuche widerspiegeln und die in ihrer sozialen und kulturellen Dimension Identität stiftend wirken.
Zunächst wird das Partizipations- und Tradierungsverhalten quantitativ in vier Integrationskursen der Stadt Stuttgart erfasst. Unter Einbeziehung der biografischen Daten und Nutzungsprofile werden von einigen Teilnehmerinnen Fotodokumentation des Wohnraums erstellt und mit den Frauen bzw. Müttern Leitfadeninterviews geführt, die Aufschluss über verschiedene Deutungsmuster geben sollen. In einer qualitativen Analyse der Aussagen wird das Spannungsfeld zwischen kultureller Tradierungen und individueller Nutzung herausgearbeitet. Die exemplarische Erforschung der Wohnumgebung verfolgt das Ziel vor allem Lehrpersonen für die Wahrnehmung häuslicher Lernvoraussetzungen von türkischen Migrantenkindern zu sensibilisieren, um die Zusammenarbeit von Eltern und Schule zu intensivieren. Es ist geplant die Ergebnisse der Untersuchungen in die Lehrerfortbildung zu integrieren. [kürzen] |