Kompetenzorientierung in Schulbüchern für die Naturwissenschaften (KSN)
Projekt - Fakultät 2 - Kultur- und Naturwissenschaften - Institut für Naturwissenschaften und Technik
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:"Veranlasst durch die unbefriedigenden Ergebnisse der internationalen Vergleichsuntersuchungen TIMSS und PISA, ist die bisherige Lehrplankonzeption in die Kritik geraten" (Wiater 2005, 42). Als Reaktion darauf werden momentan Bildungsstandards formuliert und die Harmonisierung der Schulsysteme anhand überarbeiteter Lehrpläne und Kompetenzmodelle neu konzipiert. Zur Umsetzung der Bildungsreform ist der Unterricht der wichtigste Ansatzpunkt.
Den Lehrpersonen kommt dabei eine besondere Lehraufgabe zu, sie müssen sich nämlich weg von der Inhaltsvermittlung hin zur "Outputorientierung" wenden.
Daraus ergeben sich drei Bedingungen. Erstens muss geklärt werden, was man unter einem effektiven kompetenzorientierten Unterricht versteht, zweitens müssen die Lehrpersonen fähig sein, die Reform umzusetzen und drittens muss die Umsetzung so stattfinden, dass sie von den Lehrpersonen getragen wird. Denn es hat sich gezeigt, dass bei Reformen verschiedener Bundesstaaten der USA, welche auf "zentrale top-down-Steuerung setzten, ohne lokale und regionale Besonderheiten und Prozesse der Willensbildung zu beachten und ohne nachhaltige Lernprozesse vor Ort anzuregen und zu unterstützen, [...] die Ergebnisse in aller Regel dürftig geblieben [sind]." (Oelkers et al. 2008b, 4).
Um bei der Umsetzung des kompetenzorientierten Unterrichts Basisnähe zu gewinnen und die Umsetzung zu konkretisieren, ist das Schulbuch ein geeignetes Medium. Dies, weil Lehrpersonen in der Regel ihren Unterricht mehr nach dem verwendeten Schulbuch ausrichten als nach dem Lehrplan. . Oelkers et al. unterstreichen die Notwendigkeit von Schulbüchern für eine erfolgreiche Reformimplementation mit folgendem Argument: "Der gestufte Aufbau von Kompetenzen geschieht mangels ausgearbeiteter und für die Beteiligten transparenter Kompetenzmodelle in der Regel bislang ohne Vergleichsdaten und ohne Zusammenhang zwischen den Schulstufen in einem Unterricht, den die Lehrkräfte mit eigenen Interpretationen und (beim Fehlen verbindlicher Lehrmittel) auf der Basis ihres eigenen Stoff- und Lernverständnisses gestalten."(Oelkers et al. 2008a, 28-29).
Um die Umsetzung der Schulreform zu unterstützen, werden in unserem Projekt folgende Fragen thematisiert:
1. Was muss ein naturwissenschaftliches Schulbuch der Sekundarstufe I enthalten, um einen kompetenzorientierten Unterricht zu unterstützen?
2. Welche Schulbuch-Verwendungskompetenzen, die für das kompetenzorientierte Unterrichten notwendig sind, besitzen heutige Lehramtstudierende bereits?
Um die erste Frage zu beantworten, werden Merkmale eines kompetenzorientierten Schulbuches durch eine Delphi-Studie erhoben. Im Sinne einer Kombination von top-down und bottom-up Strategie, werden einerseits naturwissenschaftliche Fachdidaktiker, Erziehungswissenschafter, Reformexperten und Schulbuchautoren und andererseits Lehrpersonen und Lehramtstudierende befragt. Die zweite Frage, die sich auf die Schulbuch-Verwendungskompetenzen in Abhängigkeit der Ausbildungsstruktur bezieht, wird anhand eines Vignettentests beantwortet. Dabei wird zwischen der Studienstruktur disziplinär und integriert unterschieden. Bei denselben Lehramtstudierenden wird die unterrichtsbezogene Handlungskompetenz im Projekt NUK (Rehm 2009, Brovelli et al. 2008) erhoben. So resultiert ein Gesamtbild ihrer Handlungskompetenzen.
Ziel des Projektes ist es, erstens ein Schulbuchraster für naturwissenschaftliche Schulbücher im Zeitalter der "Outputorientierung" zu erstellen, das auf einem Konsens der an der Reform beteiligten Personen basiert.
[kürzen]
Qualifikationsarbeiten im Projekt:Promotion
Projektdauer:01.01.2010 bis 31.12.2013
Projektbeteiligte:
  • Prof. Dr. Markus Rehm (Leitung)


    Katrin Bölsterli

  • Verweis auf Webseiten:
    Projekthomepage
    keine
    Angehängte Dateien:
    keine
    Erfasst von Prof. Dr. Markus Rehm am 20.02.2010
    Zuletzt geändert von Prof. Dr. Waltraud Holl-Giese am 09.11.2017
        
    Projekt-ID:227