Dissertation "Beziehungsgeflecht Kulturbetrieb. Verknüpfungen zwischen den drei Sektoren des Kulturbereichs" (Arbeitstitel)
Projekt - Fakultät 2 - Kultur- und Naturwissenschaften - Institut für Kulturmanagement
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Gemäß des "3-Sektoren-Modells" lässt sich der Kulturbereich in den öffentlichen, den gemeinnützigen und den kommerziellen Sektor der sogenannten "Kulturwirtschaft" unterteilen. Die Grenzen zwischen den einzelnen Kultursektoren und zwischen den Institutionen des Kulturbetriebs werden jedoch zunehmend durchlässiger. Eine strikte Trennung der Aufgabenbereiche und Zuständigkeiten öffentlicher, gemeinnütziger und kommerzieller Akteure ist immer weniger möglich. Einer zeitgemäßen Kulturpolitik kommt daher die Aufgabe zu, Kultur stärker als Gemeinschaftsaufgabe der verschiedenen Akteursgruppen zu begreifen und die kulturelle Produktion in allen Kultursektoren - und somit auch in der Kulturwirtschaft - zu betrachten und in strategische Entscheidungen mit einzubeziehen.

Beinahe jeder Politikbereich sieht sich mit der Frage konfrontiert, welche Mittel für die Erreichung bestimmter politischer Ziele geeignet sind. Ist der Situation ein Vertrauen auf die Mechanismen des freien Marktes, eine Aktivierung und Förderung selbstregulierender Potentiale oder eine hoheitlich-regulative Intervention zuträglicher und wie können diese Instrumente adäquat eingesetzt werden? Bezogen auf das Verhältnis von Kulturpolitik und Kulturwirtschaft gilt es zu überprüfen, ob die Kulturpolitik die Kulturwirtschaft aktiv unterstützen sollte und in das bestehende Marktgeschehen eingreifen darf?

Anders als der öffentliche Kulturbetrieb entzieht sich die Kulturwirtschaft aufgrund ihrer kleinteiligen Branchenstruktur und changierender Arbeits- und Produktionsformen konventionellen Steuerungsmodellen. Daher kann eine nachhaltige Förderung der kulturwirtschaftlichen Branche vor allem an ihrer charakteristischen Arbeitsweise in Netzwerken ansetzen. Die Entwicklung eines entsprechenden Ansatzes setzt jedoch detaillierte Kenntnisse über das Beziehungsgeflecht im Kulturbetrieb auf der organisationalen Ebene voraus. Diese Forschungslücke möchte das Dissertationsprojekt schließen, indem es den Fokus auf die Verknüpfungen zwischen Kulturunternehmen und Institutionen der übrigen Kultursektoren richtet.

Diese interorganisationalen Beziehungen gestalten sich besonders intensiv in der sogenannten kleinen Kulturwirtschaft, die aus Mikrounternehmen besteht und über 90 Prozent der Branche ausmacht. Darüber hinaus wird angenommen, dass die Verflechtungen zwischen der Kulturwirtschaft und dem öffentlichen und gemeinnützigen Kulturbetrieb am stärksten in der Kulturwirtschaft im engeren Sinne, d.h. in den Teilbranchen Musikwirtschaft, Kunstmarkt, Markt für darstellende Künste, Filmwirtschaft und Literatur-/Buchmarkt, ausgeprägt sind. Denn all diese Bereiche sind bei der Schaffung, Produktion, Verteilung und medialen Verbreitung kultureller Güter und Dienstleistungen durch eine gemeinsame Wertschöpfungskette mit den übrigen Kultursektoren verbunden. Daher wird im Rahmen der Promotion eine Interorganisationsanalyse zwischen Mikrounternehmen der Kulturwirtschaft im engeren Sinne und Institutionen des öffentlichen und gemeinnützigen Kulturbetriebs exemplarisch im Raum Stuttgart durchgeführt.

Ziel dieser Analyse ist es, ein Beziehungsmodell zwischen Mikrounternehmen der Kulturwirtschaft und Institutionen der übrigen Kultursektoren aufzustellen, sowohl Teilbranchen übergreifend als auch branchenspezifisch. Anhand dieser Ergebnisse werden abschließend Perspektiven für eine intersektorale Zusammenarbeit aufgezeigt und Handlun
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Projektdauer:01.03.2009 bis 01.03.2012
Projektbeteiligte:
  • Katharina Hepp
    wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Armin Klein (Leitung)



  • Verweis auf Webseiten:
    Projekthomepage
    keine
    Angehängte Dateien:
    keine
    Erfasst von Dr. Katharina Harres am 11.03.2010
    Zuletzt geändert von Prof. Dr. Waltraud Holl-Giese am 13.11.2017
        
    Projekt-ID:272