Förderdiagnostik sprachlicher Entwicklung im Schulalter Teilprojekt: Individuelle Sprachstandsfeststellung und Förderung bei mehrsprachigen Kindern an der Grunschule im Kompetenzbereich Schreiben
Projekt - Fakultät 2 - Kultur- und Naturwissenschaften - Institut für Sprachen
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Die in den aktuellen Bildungsplänen und Verwaltungsvorschriften der Länder geforderte individuelle Diagnose und Sprachförderung kann im Kompetenzbereich ,,Schreiben" nur unzureichend erfüllt werden. Die übergeordnete Frage des Forschungsprojektes ist daher, wie Lehrkräfte den Stand der Entwicklung literaler Kompetenzen (Schreiben) an der Grundschule praktikabel erfassen können, sodass die Sprachförderung auf eine solide Basis gestellt werden kann.
Primär geht es um die Frage, wie die individuellen Förderbedürfnisse des einzelnen Schülers erfasst werden können und nicht um eine vergleichende Diagnose innerhalb einer größeren Gruppe. So sind fachdidaktisch fundierte Kriterienraster zu entwickeln, welche Antwort auf die Frage geben, über welche individuellen Fähigkeiten und Schwierigkeiten ein Kind im Kompetenzbereich ,,Schreiben" verfügt. Dabei bietet es sich an, auf bestehende Fehleranalyseraster und Sprachstandsfeststellungsverfahren zurückzugreifen. Diese gilt es auf die Bedürfnisse mehrsprachiger Kinder anzupassen. Die Berücksichtigung aller Phasen des Schreibprozesses (planen, schreiben, überarbeiten) ist dabei von Bedeutung. Zudem ist zu überlegen, ob textsortenspezifische Kriterienraster entwickelt werden können bzw. müssen. Steinhoff (2009) stellt bei einer Untersuchung des Wortschatzes einsprachiger Jugendlicher in Bezug auf die Textproduktion fest, dass ein textsortenspezifischer Wortschatz zum Gelingen eines Textes beiträgt. Dazu sind genauere Untersuchungen über Sprachschwierigkeiten mehrsprachiger Kinder an der Grundschule, bezogen auf textuelle Qualifikationen, erforderlich. Des Weiteren stellt sich diesbezüglich die Frage, welche sprachlichen Bereiche mit Sprachstandserhebungen erfasst werden können.
Um ein auf mehrsprachige Kinder zugeschnittenes Diagnoseinstrumentarium zu entwickeln, müssen die bestehenden Verfahren und Tests evaluiert werden. Dabei werden auch Verfahren aus dem Arbeitsbereich ,,Deutsch als Fremdsprache", der über eine größere Tradition im Bereich der Fehler- und Textanalyseraster verfügt, analysiert. Auch der C-Test stellt ein vorstellbares Verfahren dar, das auf seine förderdiagnostische Relevanz überprüft werden muss.
In einer Pilotstudie sollen die bestehenden Verfahren erprobt werden. Zentral bei der Erprobung ist die Frage, ob die sprachlichen Schwierigkeiten mehrsprachiger Schüler berücksichtigt werden. Da das Verfahren für allgemeinbildende Schulen entwickelt werden soll, geht es nicht darum, einsprachige Kinder auszuschließen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass mehrsprachige Schülerinnen und Schüler in jedem Fall Berücksichtigung finden.
Die Hauptuntersuchung findet an verschiedenen Ludwigsburger Grundschulen statt. Da Bedürfnisse der Lehrkräfte bei der Implementierung eines Diagnoseinstrumentariums besonders wichtig sind, ist ein Leitfadeninterview geplant, welches zu drei Messzeitpunkten mit den beteiligten Lehrern geführt werden soll.


[kürzen]
Qualifikationsarbeiten im Projekt:Dissertation
Projektdauer:01.08.2010 bis 31.07.2013
Projektbeteiligte:
  • Prof. Dr. Stefan Jeuk
    Friederike Sevegnani, M.A. (Leitung)



  • In Zusammenarbeit mit:Prof. Dr. Stefan Jeuk
    Alexandra Junk-Deppenmeier, M.A.
    Joachim Schäfer, Dipl.Päd.
    Verweis auf Webseiten:
    Projekthomepage
    keine
    Angehängte Dateien:
    keine
    Erfasst von Friederike Sevegnani am 14.03.2010
    Zuletzt geändert von Prof. Dr. Waltraud Holl-Giese am 09.11.2017
        
    Projekt-ID:278