Kurzinhalt: | Das empirische Forschungsprojekt ,,Anthropologie Jugendlicher" hat zum Ziel, diverse Aspekte der Menschenbilder Jugendlicher herauszuarbeiten, ihre Konstruktionslogiken zu rekonstruieren, die eingeflossenen Traditionselemente zu identifizieren und Typen von Menschenbildern zu entdecken.
Die letztlich angestrebte 'empirsche Anthropologie' dient der Wahrnehmungshilfe für Lehramtsstudierende und Lehrende, der Vorbereitung didaktischer Theorie und der Rückbindung der Menschenbilder Jugendlicher in eine systematisch-theologische Anthropologie.
Die zugrundeliegende empirische Erhebung besteht aus 40 Stunden in Ton und Bild dokumentiertem ,Forschungsunterricht', gehalten in fünf Lerngruppen (Religionsgruppen bzw. Klassenverbände) neunter Klassen verschiedener Schulformen (2 HS, 1 RS, 2 Gym) und aus jeweils abschließenden Gruppeninterviews. Die Erhebung wurde durchgeführt in den Schuljahren 2005/2006 und 2006/2007 in den Großräumen Stuttgart und Bremen.
Methodisch sind Foschungsunterricht und Gruppeninterviews inspiriert vom fokussierten Interview nach Christel Hopf, also mit zuerst assoziativer und dann argumentativ und kognitiv in die Tiefe gehender Umkreisung weiter Themen, und vom Gruppendiskussionsverfahren nach Ralf Bohnsack, hier allerdings mit Interesse an Argumentationsstrategien und diskursiv entwickelten Vorstellungen. Inhaltlich standen dabei verschiedene indirekte Zugänge zum Menschenbild, von ethischen (,,Darf der Mensch genetisch optimiert werden?") über leibphänomenologische (,,Muss Mr. Johns seine Teile zurückgeben?") und philosophische (,,Ist der Mensch zur Freiheit verurteilt?") bis hin zu im engeren Sinn theologischen Fragen ("Wo wohnt Gott?") im Zentrum.
Die Analyse folgt einem an die Inhaltsanalyse Lamneks angelehnten Prozedere. Erste Zwischenergebnisse beziehen sich auf menschenbildrelevante Einzelaspekte sowie auf Menschenbildtypen.
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