Bewegte Kindertagesstätte. Wünsche und Vorstellungen von Kindern zur Bewegung im Kindergarten
Dissertation - Fakultät 1 - Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften - Institut für Erziehungswissenschaft
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Was verstehen Kinder unter Bewegung? Was bedeutet Bewegung für sie? Was brauchen Kinder um sich zu bewegen? „In keinem Lebensabschnitt spielt Bewegung eine so große Rolle wie in der Kindheit und zu keiner Zeit sind körperlich-sinnliche Erfahrungen so wichtig.“ (MKJS BW 2013, S.73). Durch Bewegung setzt sich das Kind mit sich und seiner Umwelt auseinander (vgl. Zimmer 2013, S.54). Bewegung stellt somit einen wesentlichen Zugang zur Welt dar und kann als Grundlage für Bildungsprozesse angesehen werden (vgl. Hildebrandt-Stramann 2010, S.101).
Die vielfältige und stetig wachsende Literatur zur Bewegungspädagogik in der Kindertagesstätte (kurz: Kita), beschäftigt sich vorwiegend damit, wie Bewegung in Kitas umgesetzt werden soll und welche Kompetenzen pädagogische Fachkräfte mitbringen sollen (s. BiK Forschungsstand). Dabei handelt es sich hauptsächlich um ein normativ begründetes, bewegungspädagogisches Konstrukt. Hier lässt sich ein durchgängiges empirisches Desiderat festmachen: die Kinderperspektive wird konsequent vernachlässigt.

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es die Kinderperspektive auf Bewegung in der Kita untersuchen. Es geht darum, die Wünsche und Vorstellungen der Kinder zur Bewegung in der Kita wahrzunehmen und zu rekonstruieren. Das Konstrukt „Bewegung“ soll aus der Kinderperspektive betrachten, beschrieben und analysiert werden, um daraus Konsequenzen für die Theorie und Praxis ableiten zu können. Diese Perspektive soll die Argumentationsbasis normativer Konzepte (top-down) ergänzen, sowohl inhaltlich, welche Wünsche Kindergartenkinder haben, als auch methodologisch, wie können diese erhoben werden.
Die zu untersuchende Forschungsfrage lautet: Wie wünschen und stellen sich Kindergartenkinder Bewegung im Kindergarten vor? Wie würde ein bewegter Kindergarten aussehen?

Das Forschungsprojekt lässt sich sowohl dem Forschungsfeld „Bewegung in der frühen Kindheit“ als auch dem Forschungsfeld „Kindheitsforschung in der frühen Kindheit“ zuordnen. Die Studie ist demzufolge interdisziplinär angelegt und bedient sich in der theoretischen und empirischen Fundierung aus beiden Forschungsdisziplinen.

In der pädagogischen Kinderforschung empfiehlt es sich einen offenen, flexiblen, kreativen, qualitativen Forschungsansatz zu wählen (vgl. Schultheis/Hiebl 2016).
Als Erhebungsinstrumente wird das hierfür entwickelte „Bewegte Interview“ genutzt. Dabei handelt es sich um ein Interview in Bewegung durch das Kita-Gebäude, das den entwicklungspsychologischen Voraussetzungen von Kindergartenkindern versucht gerecht zu werden. Ergänzend werden leitfadengestützte Interviews mit den pädagogischen Fachkräften, ein Motoriktest mit den Kindern, sowie eine ergänzende Fragebogenerhebung mit den Eltern durchgeführt, um die Daten der Kinder in den Kontext setzen zu können.
Die Erhebungszeitpunkte verteilen sich über den Winter und Sommer.
Als Auswertungsmethode dient die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.
Die Stichprobe umfasst vier Kitas mit 38 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren.


Mein Promotionsprojekt wird von der Forschungsförderungsstelle der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg finanziell gefördert.



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Projektdauer:16.04.2019 bis 16.04.2023
Projektbeteiligte:

Prof. Dr. Elmar Drieschner (Betreuer)
Prof. Dr. Rüdiger Hein (Betreuer)

Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Lea-Sophie Kohl am 17.09.2019
Zuletzt geändert von Lea-Sophie Kohl am 26.04.2022
    
Projekt-ID:474