| Kurzinhalt: | In Orientierung an Prinzipien der Partizipativen Forschung sollen Akteur*innen der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (PHL), also die antragsstellenden Dozierenden und Studierende im Rah-men eines Kompaktseminars gemeinsam mit Akteur*innen der JKS, also Lehrer*innen, insbeson-dere aber Schüler*innen gemeinsam forschen. Dies bedeutet, dass alle Schritte des Forschungs-prozesses von der Entwicklung der genauen Fragestellungen und der Methoden über die Datenpro-duktion und Auswertung bis hin zur Dissemination gemeinsam im Bemühen um Augenhöhe entwi-ckelt werden sollen. Dabei gilt es die Grenzen der Umsetzbarkeit insbesondere des Aspekts der Augenhöhe im Kontext der hierarchischen Verfasstheit der beteiligten Institutionen und der damit einhergehend unterschiedlich verteilten Macht bzw. Vulnerabilität der Beteiligten stets im Auge zu behalten und zu reflektieren. Ziel ist es, den akademisch dominierten Diskurs im benannten sonder-pädagogischen Förderschwerpunkt mit Stimmen anzureichern, die Wissen der Ersten Person (Russo, 2022) transportieren. Dieser Anspruch begründet sich zum einen mit dem in Art. 12 der UN-Kinderrechtskonvention garantierten Recht von Kindern auf Meinungsbildung und -äußerung in allen sie betreffenden Belangen (United Nations [UN], 1989). Zum anderen legt eine machtsensible Wis-senschaftsperspektive nahe, dass wissenschaftlich Tätige aufgefordert sind, die Stimmen junger Menschen, die von sozialer Marginalisierung und hochbelasteten psychosozialen Lebenslagen be-troffen sind, eine Bedingung, die für Schüler*innen im Förderschwerpunkt ESENT in aller Regel an-genommen werden kann, in besonderer Weise zu Gehör zu bringen (Goeke & Leitner, 2022). Parti-zipative Forschungsansätze bieten hierfür Potentiale, die im beantragten Projekt ausgelotet und er-probt werden sollen.
Während partizipative Forschung in verschiedenen Feldern der Sozialwissenschaften und auch in anderen Feldern der Sonderpädagogik (namentlich in den Disability Studies und in der Forschung zum Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung) bereits etabliert ist, blieb eine Recherche zu partizi-pativer Forschung im Förderschwerpunkt ESENT ohne spezifische Ergebnisse. Das Projekt hat so-mit einen Innovationscharakter. Die Hauptphase soll in einer Projektwoche an der JKS stattfinden. Dieser geht eine Vorbereitungsphase voraus. Im Anschluss sollen weitere Erhebungen und Auswer-tungen an die Projektwoche anschließen. Das beantragte Projekt versteht sich als Exploration, bei der zum einen Wissen generiert und zum anderen Methoden entwickelt und erprobt werden sollen. Damit sollen potentielle Folgeprojekte und ggfls. die Ausweitung an andere Schulen und für inklusive Kontexte ermöglicht werden.
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