Leistung in der Grundschule - Wie Grundschulkinder ihre Schulleistungen sehen und verstehen (Teilprojekt des FuN-Kollegs: Lehr- und Lernprozesse bei der Ausbildung und Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeit in der Primarstufe)
Projekt - Fakultät 1 - Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften - Institut für Erziehungswissenschaft
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Es ist heute unbestritten, dass die Leistungsthematik eine wesentliche Entwicklungsdimension der Lehrerprofessionalität ist. Im Prozess der Zuweisung von Bildungs- und Lebenschancen ist die Schulleistung ein Schlüsselbegriff, der gegenüber der nachwachsenden Generation fordernd ins Spiel gebracht wird. Gerade die Grundschule mit ihrer Konfliktstruktur in dem Spannungsfeld Fördern und Auslese hat in der Grundlegung des kindlichen Leistungsselbstkonzeptes eine besondere Verantwortung.

Das Projekt ist in seinen vier Teilstudien von folgenden Grundlinien geprägt:
(1) Die Schulleistung sollte aus der Subjektperspektive erhellt und Zugänge zu den ,Innenansichten' schulischen Leistens sollten eröffnet werden. Analog zu den beiden interdisziplinär verschränkten Deutschprojekten wurde deshalb die Eigenständigkeit des Kindes in seiner Leistungsentwicklung zur bestimmenden Grundlinie.
(2) Kindliches Leistungshandeln ist auf die Berücksichtigung und Ausbildung von Verstehensstrukturen verwiesen. Als Kern der Leistungserziehung kann nicht einfach die möglichst reibungslose Übernahme einer Norm-Realität angenommen werden, sondern das Gewinnen einer zunehmend werkorientierten, an Sachkriterien orientierten Selbsteinschätzung (Schwerpunkt: Langzeitstudie (3 Jahre in zwei Grundschulklassen)).
(3) Schulleistung wird von den Kindern aktiv und interaktiv hervorgebracht. Diese ist mehrdimensional angelegt. Im kindlichen Leistungsselbstkonzept verdichten sich die Aufgabenerfahrungen einerseits zu ,states' (langfristig emotionale Wohlbefindlichkeitsfaktoren) und ,traits' (situative Glücksbefindlichkeit), andererseits bilden sich Kontrollüberzeugungen aus, die sich aus einer Kombination von situativen, sachbezogenen und sozialen Momenten der Aufgaben- und damit der Leistungssituation ergeben.
(4) Schulleistung wird in einem Lehr-Lern-Zusammenhang generiert, der kulturell, historisch und professionell bestimmten Mustern folgt. Die Erforschung der Kinderperspektive kann die Lehrerperspektive spiegeln und zugleich die Lehrerreflexivität steigern.
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Qualifikationsarbeiten im Projekt:Dissertationen:

Binder, Gertrud; Leistungshandeln von Grundschulkindern in der Spannung zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung.

Graf, Ulrike: Schulleistung im Spiegel kindlicher Wahrnehmungs- und Deutungsarbeit. Eine qualitativ explorative Studie zur Grundlegung selbstreflexiven Leistens im ersten Schuljahr.

Heitz, Stephanie: Unterrichtsqualität aus der Perspektive von Grundschulkindern und ihren Lehrern und Lehrerinnen. Eine Interventionsstudie zur Lehrerprofessionalität am Beispiel des Rechtschreibens.

Morys, Regine: Die Leistungsselbstsicht von Grundschulkindern im Beziehungsgeflecht von Schule und Elternhaus. Schwerpunkt: Leseleistung.
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Projektdauer:01.02.2003 bis 31.01.2005
Projektbeteiligte:
  • Prof. Dr. Edeltraud Röbe (Leitung)


    Gertrud Binder (Dipl. Päd)
    Stephanie Heitz
    Regine Morys (Dipl. Päd.)

  • In Zusammenarbeit mit:... den Teilprojekten des interdisziplinären Gesamtprojekts: Forschungs- und Nachwuchskolleg (FuN-Kolleg) "Lehr- und Lernprozesse bei der Ausbildung und Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeit"
    Verweis auf Webseiten:
    Projekthomepage
    keine
    Angehängte Dateien:
    keine
    Erfasst von Prof. Dr. Edeltraud Röbe am 01.10.2009
    Zuletzt geändert von Prof. Dr. Waltraud Holl-Giese am 09.11.2017
        
    Projekt-ID:139